Lehrer ist nach wie vor ein beliebter Beruf. 2020/21 waren an deutschen Schulen knapp 790.600 Lehrkräfte tätig, die meisten davon an Gymnasien und Grundschulen. Für das Lehramt an Haupt- oder Sonderschulen entschieden sich hingegen weniger Studierende. Doch nicht nur im Hinblick auf bestimmte Schularten, sondern auch auf die Fächer gibt es eindeutig Präferenzen: Besonders Deutsch und Englisch sind beliebt. Physik, Mathematik und Chemie wollen hingegen weniger Personen unterrichten. Unabhängig vom Fach ist die richtige Ausstattung, zum Beispiel eine digitale Tafel, für den Lehrerfolg entscheidend. Dieser Beitrag zeigt auf, welche Inhalte im Studiengang „Deutsch auf Lehramt“ vermittelt werden und welche Hochschulen das Fach anbieten.
Damit beschäftigen sich Studierende des Fachs
Prinzipiell kann in Lehramtsstudiengängen zwischen fachspezifischen und didaktischen Inhalten unterschieden werden. Zum ersten Bereich gehört es für Studierende zum Beispiel, die deutsche Literatur von ihren Anfängen bis in die Gegenwart kennenzulernen. Sie erfahren, wie sie literarische Phänomene analysieren und beschreiben können. Im didaktischen Teil setzen sie sich damit auseinander, literarische Texte für die Schüler aufzubereiten – je nachdem, in welcher Schulart sie tätig werden wollen.
Zur Didaktik gehört auch, die Medienkompetenz der Schüler zu entwickeln. Dafür lernen die angehenden Lehrer, auf verschiedene Geräte wie eine digitale Tafel zurückzugreifen und sie den Schülern näherzubringen. Da Sprache und Literatur nicht von der Gesellschaft losgelöst werden können, in der sie entstanden sind, beinhalte das Studium zudem kulturwissenschaftliche Elemente. Dabei wird der literarische und mediale Sozialisationsprozess, den Kinder und Jugendliche durchlaufen, ebenfalls besprochen.
Diese Hochschulen bilden Lehrer aus
In Deutschland gibt es circa 118 Studiengänge, die auf eine Tätigkeit als Deutschlehrer vorbereiten. Die meisten sind mittlerweile auf die im Zuge der Bologna-Reform eingeführten Bachelor- und Master-Abschlüsse umgestellt worden. Der Master of Education (M.Ed.) entspricht dabei dem zuvor üblichen Staatsexamen. Es gibt allerdings noch einige Universitäten, die nach wie vor in den traditionellen Abschluss münden. Insgesamt wurden im Jahr 2018 über alle Fächer hinweg knapp 1.700 Bachelor- und 1.515 Master-Studiengänge für Lehramtsstudierende angeboten.
Bei der Auswahl der Hochschule kommt es zuerst darauf an, welche Schulart angestrebt wird. Wer Deutsch auf Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen studieren will, kann sich zum Beispiel bei der Universität Kassel oder bei der Uni Potsdam bewerben. Auch die Universitäten Münster und Paderborn bieten diese Studiengänge an. Kassel und Münster bilden hingegen keine Berufsschullehrer aus, während Münster nicht auf den Dienst an einer Grundschule vorbereitet. Insgesamt gibt es zwar eine Vielzahl an Universitäten, die Lehramtsstudenten aufnehmen, das Studium erfordert jedoch unter Umständen örtliche Flexibilität von den Bewerbern.